TB 1906 Witterschlick e.V.
TB 1906 Witterschlick e.V.     

Ein Fußballfest für die Zukunft

TB 1906 Witterschlick begeistert mit neuen Spielformen und Mädchenfußball

Am Tag des Kinderfußballs richtete der TB 1906 Witterschlick in Zusammenarbeit mit dem FVM Fußballkreis Bonn ein aufregendes Turnier aus, das den Blick auf den Mädchenfußball lenkte und die neuen Spielformen vorstellte. Gespielt wurde im 5-gegen-5-Format auf Mini-Toren sowie im 4+1 auf Jugendtoren. Zu Gast kamen die E-Juniorinnen von Hertha Bonn, SC Rheinbach und den Sportfreunden Ippendorf.


Die Sonne scheint über das Stadion im Tonrevier, wie die Einheimischen ihre großzügige Anlage liebevoll nennen. Aus einer Box ertönt die Clubversion aktueller Popmusik.  Auf dem Feld tummeln sich über 50 junge Mädchen in Fußballtrikots ihrer Vereine. Zum rhythmischen Beat pendeln Mädels den Ball zwischen den Beinen, versuchen sich an “Croqueta” und “Cruyff”-Tricks oder tänzeln mit dem Ball mit Brazilian Toe Taps. 

 

"Das hat es hier lange nicht mehr gegeben", strahlt Trainer Jörg Künzel, während er den Kindern zusieht. Schon in den 1970er Jahren wurde in Witterschlick das erste Damenteam der Region ins Leben gerufen. Doch im Jugendbereich konnte dieser Tradition bisher nicht ausreichend Rechnung getragen werden. "Wir hatten immer einzelne Mädchen in unseren Teams", berichtete Künzel, "aber nie genug, um ein eigenes Mädchen-Team zu bilden. Spätestens im Jugendbereich mussten diese dann in andere, weit entfernte Vereine wechseln oder hörten sogar ganz auf zu spielen."

 

Eigentlich sah man beim TB Witterschlick bisher keine Veranlassung im Grundlagenbereich die Kinder nach Geschlechtern zu trennen. Aus physiologischer Sicht gibt es vor der Pubertät keine Gründe, Mädchen und Jungen sportlich unterschiedlich zu behandeln. Dennoch fühlen sich viele Mädchen im Fußball von den gemischten Gruppen nicht angesprochen, da sie nach außen wie reine Jungenmannschaften wirken. Durch die Einführung eines zusätzlichen "girls only"-Trainings nach der Sommerpause wurde jedoch der Damm gebrochen, und die Nachfrage ist enorm.

 

Eine bedeutende Chance sieht Künzel in den neuen Spielformen. Durch die Reduzierung der Teamgröße können auch Vereine mit weniger Spielerinnen von Anfang an am Spielbetrieb teilnehmen. Das Argument "Wir haben nicht genug Spielerinnen für Mädchenfußball" zählt nicht mehr.

 

In den neuen Spielformen ist der TB Witterschlick zu Hause. Dank des großen Einsatzes von über 150 Trainerinnen und Trainern aus verschiedenen engagierten Vereinen werden diese im FVM Fußballkreis Bonn Woche für Woche als normaler Spielbetrieb bis zur Altersstufe 2014 angeboten. Die F-Jugenden spielen dabei im 3-gegen-3-Format auf Mini-Toren bzw. im 3+1-Modus auf abgehangene Jugendtoren. Die E-Jugend spielt in beiden Formen 5 gegen 5.

 

Auch beim aktuellen Turnier werden diese Spielformen auf vier Spielfeldern demonstriert. Mit lediglich zehn Hütchen pro Feld, insgesamt acht Mini-Toren und vier Jugendtoren ist der Materialbedarf überschaubar. Die Mädchen werden in zwei Teams pro Verein auf alle Felder aufgeteilt und spielen jeweils acht Minuten pro Runde. Nach dem Abpfiff wechselten sie sofort zum nächsten Feld. "Wenn ich mich noch an die langweiligen 7-gegen-7-Turniere auf zwei Feldern in meiner Jugend erinnere, mit der endlosen Warterei zwischen den Spielen, wird diese Generation das nicht mehr erleben", schwärmt Künzel.

 

Die Mädchen spielen mit Felderwechsel etwas über eine Stunde bis jedes Team einmal gegen jedes Team aus einem anderen Verein angetreten ist. Jedes Mädchen erhält ausreichend Spielzeit, und von überall auf dem Platz hört man Jubel, wenn wieder ein Tor fällt. Zum Abschluss versammeln sich alle Spielerinnen noch einmal gemeinsam im Mittelkreis und verabschieden sich von ihren neuen Freundinnen. Eines steht fest: So viel Spaß wollen sie in Zukunft immer haben.

 

Link zu Bericht auf der Homepage des FVM

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